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Spanien 22

Zum Ausklang der Saison ging es Ende September / Anfang Oktober noch einmal nach Spanien. Es war gar nicht so einfach, einen noch geöffneten Campingplatz zu finden. In der Nähe von Tossa de Mar haben sie uns am Cala de Llevandó aufgenommen.

Samstag, 24. September

Ist es normalerweise kein Problem, in mediterraner Umgebung einen geeigneten Platz für unser Baumzelt zu finden, so bot dieser steil abfallende Terrassenplatz doch eine gewisse Herausforderung. Belohnt wurde unser höhenmeterintensiver Platzrundgang mit einem fantastischen Meerblick.

Nach dem letzten Tausch des Antriebs knackte etwas beim Lastwechsel, so dass wir das Bike vor dem Urlaub nochmals zum Check gaben. Was gemacht wurde, bleibt das Geheimnis des Mechanikers. Beim Ausladen aus dem Auto am Urlaubsort ergab sich jedenfalls folgendes Bild:

Aufgabe: Finde den Fehler.

Der Kollege von Tossa Bikes hatte am Samstagnachmittag noch geöffnet und konnte uns zum Glück mit zwei Schrauben aushelfen.

Den Tagesabschluss bildete das Abendessen am Strand. Die Nachsaison macht sich doch schon deutlich bemerkbar. Vorteil: Die Bedienung hatte genügend Zeit für eine extra Lektion Spanisch: Wie bestelle und bezahle ich mein Essen?

Montag, 26. September

Inzwischen haben wir die ersten beiden Radtouren hinter uns. Mit freundlicher Unterstützung von Tossa Bikes, die uns eine Karte in die Hand gedrückt und zwei Tracks fürs Navi geschickt haben.

Die Bergauf- und Bergab-Passagen sind anspruchsvoll, aber wir werden durch fantastische Ausblicke belohnt.

Dienstag, 27. September

Nach einem weiteren schweißtreibenden Tag auf dem Fahrrad und einer wunderschönen Tour genießen wir den Abend an der Strandpromenade von Tossa de Mar.

Das Foto habe ich mit meiner Reisekamera und Stativ aufgenommen. Die Kamera ist in Sachen Handlichkeit und Bildqualität einfach unschlagbar und ich bin froh, dass ich sie jeden Tag „mitschleppe“.

Mittwoch, 28. September

Heute habe ich zusätzlich unser Ministativ mitgenommen, sodass wir endlich mal wieder ein Bild von uns gemeinsam aufnehmen könnten. Entstanden ist das Foto an der Ruine der Kapelle Mare de Déu de Gracia mitten in den Bergen. Dort treffen sich die wichtigsten Routen durch das Hinterland von Tossa de Mar.

Donnerstag, 29. September

Heute ist ein Regentag gemeldet und so beschließen wir, uns Barcelona anzusehen. In alter Tradition sind wir mit dem Auto in einen Vorort gefahren und haben dort unser Rad montiert um die letzten Kilometer damit zurückzulegen. Barcelona ist eine sehr weitläufige, fahrradfreundliche Stadt und so haben wir auf einer entspannten Tour viel gesehen.

Wichtig in Barcelona sind natürlich die architektonischen Meisterwerke Gaudis. Da ich sie künstlerisch nicht bewerten kann, beurteile ich die juristischen Informationen.

Für das abgebildete Gebäude gab es über 100 Jahre lang keine Baugenehmigung. Kein Wunder, gab es doch besonders in der Frühphase des Baus zahlreiche Änderungswünsche.

Was ich mich als technisch interessierten Laien frage, ist die Befestigung des Baugerüsts oben rechts.

Und nochmals juristisch: da die Kirche bereits unter Denkmalschutz steht, wäre für die Befestigung des Gerüsts in Deutschland eine eigene Baugenehmigung erforderlich.

Freitag, 30. September

Nach einer weiteren, schönen Tour, bei der wir unsere erste Quelle in den Bergen gefunden haben, präsentieren wir das Ergebnis einer erfolgreichen Radwoche.

Samstag, 1. Oktober

Der Campingplatzbetreiber hat uns in den letzten Tagen mit sanftem Druck darauf hingewiesen dass die Saison bald zu Ende ist. Der Supermarkt wurde geschlossen und durch ein eingeschränktes Angebot an der Rezeption ersetzt. Gleiches gilt für die Sanitärgebäude. Distanz und Höhenmeter zu den verbliebenen Anlagen ist nicht seniorengerecht – insbesondere nachts und bei abgeschalteter Beleuchtung.

Wir sind deshalb 40 km Richtung Norden nach Palamos gezogen. Yvonne mit dem Auto und ich mit dem Fahrrad. Auf der wunderschönen, kurvigen und hügeligen Küstenstraße habe ich eine neue Erfahrung gemacht: noch öfter als zu zweit wird man auf einem Tandem angesprochen, wenn man alleine fährt.

– „Stop, stop, you lost someone!“ – „Oh, my wife fell off.“ – „OK, keep going!“

Nach dem Abendessen kehrten wir zum Zelt zurück und uns wurde klar: Es war doch nicht so schlecht, dass auf dem anderen Campingplatz das Licht abgeschaltet wurde.

Sonntag, 02. Oktober

Abgesehen von unserer Königsetappe auf Asphalt mit 70 km Länge und zwei knackigen Anstiegen, bei denen wir einige Rennradler und Triathleten getroffen haben, ist heute nichts besonderes passiert. Deshalb stelle ich meine neueste Erfindung vor – der elektrischen Stuhl.

Den elektrischen Stuhl gibt es in einer Aktiv- und einer Passiv-Variante, beide haben ihre bauartbedingten Vorteile.

Die aktive Variante ermöglicht während des Ladevorgangs die parallele Nutzung des Mobiltelefons.

Die passive Variante ermöglicht eine dem Sonnenstand angemessene Ausrichtung der Ladepanels.

Montag, 03. Oktober

Aus dem Bekanntenkreis haben wir den Auftrag, eine besondere Sorte Olivenöl aus dem Supermarkt mitzubringen. Wir hoffen allerdings darauf, das Öl direkt beim Erzeuger einzukaufen.

Heute stand nach einem kurzen Anstieg eine wellige Etappe an, bei der wir durch Felder und Äcker fuhren – und an einem perfekt angelegten Olivenhain vorbei kamen.

Et voilá: Die niederländische Betreiberin mit perfekten Deutschkenntnissen hat uns über das Gelände geführt und uns alle Geheimnisse der Olivenölproduktion verraten. Während einer Verkostung haben wir dann „unser“ Öl gefunden.

Es handelt sich dabei um eine Verblendung von gezüchteten, rötlichen Arbequina- und wilden, schwarzen Empeltre-Oliven.

Dienstag, 04. Oktober

Business as usual, das heißt eine mittellange Radrunde bei schönstem Wetter mit Badeaufenthalt am Strand und einem Besuch der Eisdiele.

Auf dem Weg zum Strand macht Yvonne eine Entdeckung und ruft erfreut: Das ist also ein K….

Was hat sie entdeckt?

Mittwoch, 05. Oktober

Endlich haben wir sie gefunden, die Einkehrmöglichkeit in den Bergen – das ehemalige Kloster Fitor. Wasser, Schinkenbrot, Kaffee, Kuchen und dazu musikalische Begleitung. Was will man mehr?

Begleitet hat uns heute übrigens Ali, die Dame rechts im Bild. Sie hat das nachfolgende Bild geschossen, das uns endlich einmal wieder in Bewegung zeigt.

Donnerstag, 06. Oktober

Am Montag haben wir Salome, Malerin und Ehefrau eines ehemaligen Himalaya-Expeditionsleiters Jordi kennengelernt. Er betreibt inzwischen in Vic ein Spezialgeschäft für Bergsport und dort bekommen wir bestimmt ein paar Tipps zum Thema warme Kleidung und Schlafsäcke.

Da in Palamós schlechtes Wetter gemeldet ist, beschließen wir, einen Ruhetag einzulegen und nach Vic zu fahren. Nach dem Erwerb einer langen Unterhose und einiger Kleinteile machen wir einen Stadtrundgang.

Im Schaufenster einer Immobilienfirma entdecke ich ein Modell meines ersten Autos.

Und wenn mich nicht alles täuscht, haben meine Eltern einmal dieses Auto gefahren – auch wenn es nicht von Seat gebaut wurde, sondern aus Italien stammt?

Am Nachmittag fahren wir in das Bergdorf Purit, um Salome und Jordi auf ihrem Bauernhof zu besuchen. Beim Rundgang über die Weiden begrüßen uns Pferde, Esel, Hühner, eine Katze und der Hund Brad. Sein Bruder Pitt ist leider schon verstorben.

Nicht in der bestens ausgestatteten Garage, sondern im Wohnhaus führt uns Jordi seine voll funktionsfähige Drehbank vor.

Nach einem katalanischen Abendessen und dem Versprechen, im Frühsommer mit dem Fahrrad wiederzukommen, machen wir uns auf den Weg zurück zum Campingplatz.

Freitag, 07. Oktober

Für den Nachmittag ist schlechtes Wetter gemeldet, und so beschließen wir, das Zelt abzubauen, das Auto zu packen und eine kurze Radtour mit Einkehr in Fitor zu machen. Anschließend fahren wir bereits ein Stück Richtung Heimat bis nach …

In der Nähe welcher französischen Stadt haben wir unser Zelt aufgeschlagen?

Samstag, 08. Oktober

Auch heute ist das Wetter durchwachsen, aber wir haben Glück und können noch eine schöne und trockene Radtour mit Start und Ende an diesem Bauwerk machen, das die ge- und besuchte Stadt zur Zeit der Römer mit Wasser versorgt hat. Nach îhr mag es strömen.